Hauptseite > Meldung, komplett

BECAUSE - Konferenz stellt massive Marginalisierung von Bisexualität fest

(Kommentare: 0)

 

Soeben wurde im Augsburg College in Minneapolis (USA) BECAUSE, die größte landesweite Bisexualitäts-Konferenz, abgehalten. Übereinstimmend festgestellt wurde eine enorme Marginalisierung der Bisexualität auf der politischen, gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Bühne, sowohl in der heterosexuellen Mainstream Gesellschaft als auch in der LGBT-Community.

 

 

So berichtete Laura Beach von der Minnesota Universität, dass 2011 von den 77 Millionen Dollar Forschungsgeldern für die lesbische, schwule, bisexuelle und transgender Community lediglich 5000 Dollar für bisexuelle Thematiken ausgegeben worden seien. Die durch bisexuelle Organisationen gesammelten 48000 Dollar an Spendengeldern im Jahr 2012 seien ebenfalls nur ein Bruchteil dessen, was durch LGBT-Organisationen gesammelt worden sei.

 

 

 

Es war einhelliger Konferenzbefund, dass Marginalisierung und Unsichtbarkeit der bisexuellen Community den derzeitigen gesellschaftlichen Standard darstellen, zu dessen Überwindung konzertierte Aktivitäten der bisexuellen Community erforderlich sein werden. Hier mag auch die Gründung einer landesweiten Interessensorganisation außerhalb der LGBT-Commuity gehören. 

 

 

 

Die Unsichtbarkeit der Bisexualität in der Gesellschaft scheint sich auch ungünstig auf die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden bisexueller Menschen auszuwirken. So gelangte eine Fragebogenuntersuchung von Studenten in Minnesota zu dem Ergebnis, dass bisexuelle Studenten häufiger an Depressionen leiden als schwule, lesbische und heterosexuelle Studenten. Die geringe Rolle, die die Gesellschaft Bisexuellen derzeit zuweist, führt offenbar mittelbar zu vermehrter Lebensunzufriedenheit.

 

 

 

Zudem wurden auf der Konferenz Forschungsbefunde präsentiert, gemäß derer sich Bisexuelle spezifisch auch in der LGBT-Community wenig akzeptiert fühlen. Demnach haben Bisexuelle häufig den Eindruck, in der schwul-lesbischen Community als nicht schwul oder nicht lesbisch genug bewertet zu werden. Dieser Befund  sollte der GLBT-Commuhity Anlass geben, darüber nachzudenken, wie sie künftig den Buchstaben B im Selbstanspruch mit tatsächlichem Leben füllen möchte.

 

 

Die Geschwindigkeit, mit der eine gesellschaftliche Emanzipation der Bisexualität und bisexueller Lebensweisen erreicht werden wird, wird dabei aber vor allem auch kritisch vom solidarischen Eigenengagement bisexueller Menschen bei der selbstbewussten Einforderung von gesellschaftlicher Akzeptanz und Rechten abhängen.

 

Zurück

Einen Kommentar schreiben